Das Osterbrauchtum spielt in Attendorn seit Jahrzehnten eine äußerst wichtige Rolle und ist eines der größten Feste, die hier gefeiert werden. Hierbei kann ein jeder mitmachen, weshalb es in der städtischen Bevölkerung sehr beliebt ist.
Schon etwa vier Wochen vor dem Fest laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Jeden Samstag treffen sich die Poskebrüder in den vier Poorten (Stadttoren), um Holz für das Feuer am Ostersonntag zu sammeln und zu verarbeiten. An diesen Samstagen soll zwar ordentlich gearbeitet werden, trotzdem nimmt auch die Geselligkeit untereinander einen großen Stellenwert ein. Durch dieses Gleichgewicht entsteht eine wahre Freude am Arbeiten und Brauchtum.
Die Brauchtumspflege gerät niemals in den Hintergrund. So wird heute noch viel mit reiner Muskelkraft gearbeitet, obwohl es technische Hilfsmittel für fast alle Arbeiten gibt. Schöne Beispiele hierfür sind das Verarbeiten des Holzes in so genannte Bürden oder das Aufstellen des Osterkreuzes. Des Weiteren freut sich ein jeder „echte Poskebruder“ jedes Jahr auf seinen geliebten Ostersemmel, „schön mit guter Butter und Knochenschinken“ (Zitat Pastor Vorderwülbeke). Da auch in Zukunft dieses traditionelle Brauchtum fortgeführt werden soll, werden die Kinder schon früh eingeweiht. So beginnt die „Karriere“ eines Poskebruders meist mit dem Tragen der Bürden und dem Fackelschwenken.
All die Arbeiten im Vorfeld des Festes werden am Ostersonntag um 21:00 Uhr mit einem grandiosen Bild belohnt, wenn auf den vier Hügeln der Stadt die Flammen der einzelnen Osterfeuer lodern. Daher ist es nicht unverständlich, dass jeder, der dies schon einmal bewundern durfte, immer wiederkommt.